Blasstil
Der Klang: Die Trompe kann im Solo, oder auch vielstimmig vorgetragen werden. Innerhalb dieser Vortragsweisen gibt es zusätzlich verschiedene Lautstärken. Alles in Allem klingen die Naturtöne der Trompe strahlend und weit tragend.
Der Reichtum an Obertönen, der durch die charakteristische Tongestaltung entsteht, ist typisch für die Trompe und resultiert aus der ursprünglichen Verwendung bei der berittenen Jagd weit hörbar zu sein, begleitet vom „Geläut“ einer Hundemeute.
Die Tongestaltung ist geprägt durch ein starkes Vibrato, glockenartiges Anschlagen der Töne und jubelnd wirkende, sogenannte tayautierte Töne im Forte. Dies ist der sogenannte „Ton de Venérie“, der unter anderen noch folgende typischen Stilelemente hat:
– das Piqué: glockenartiges Anschlagen des Tons
– das Tayaut: einfacher oder doppelter „Juchizer“ auf einem Ton
– das Roulé: Abrollen eines Tones auf einen tieferen Ton
– das Hourvari: jubelndes Anblasen eines Anfangstones
– die Double Attaque: staccato-artiger Zungenschlag zum Anblasen eines Tones
Andächtig vorgetragene Phrasen, zumeist mit reduzierter Lautstärke, aber vollem Tonvolumen, vermitteln dem Zuhörer eine sanfte emotionale Komponente. Dies wird Radoux genannt. Im Radoux werden zur Erweiterung der Akkorde manche Töne gestopft (Bouché) und die Harmonien für den Zuhörer dadurch reicher und spannender.
Auch das polyphone (selbständige, unabängige) Spiel der verschiedenen Stimmen innerhalb eines Ensembles bereichert viele Kompositionen für die Trompe.
Es gibt „Fanfaren“, meist kurze Stücke, bestehend aus Refrain/Mittelstrophe/Refrain und aufwändige mehrstimmige Werke und „Fantasien„. Auch gibt es Kompositionen im Zusammenspiel mit Orchester oder Orgel.
Der Takt: Zahlreiche Fanfaren, die sowohl solistsch, als auch in kleineren Formationen (Duos, Trios und Quattuor) gespielt werden, sind in Anlehnung an den Takt eines galoppierenden Pferdes im 6/8tel Takt komponiert. Auch der 2/4tel Takt findet gelegentlich Anwendung.
Für den Trompe-Sonneur ist das Lernen und Erhalten dieser Blastechniken aufwendig und anspruchsvoll. Doch die Vielfalt des Klangs mit all diesen Komponenten motiviert sich zu perfektionieren.